Ist die Frau im Islam erniedrigt?

Geehrte Schwester, was in der Frage über die Erniedrigung der Frau und die Herabsetzung ihres Wertes erwähnt wurde, ist etwas, das von der Wahrheit abweicht:

Erstens:

Die Darlegung der Beschreibung der Söhne als Schmuck des Lebens im Quran

Was in den Versen des Quran über die Beschreibung der Söhne als Schmuck erwähnt wurde, ist eine Mitteilung über die Realität der Menschen und kein Befehl dazu. Es ist üblich, dass sich der Mann unter den Menschen in den Versammlungen durch die Vielzahl seiner männlichen Kinder schmückt, die ihn unterstützen und ihm beistehen. So hat Allah - erhaben ist Er - die Ungläubigen auf diese große Gunst hingewiesen, die sie mit Dankbarkeit gegenüber Allah - erhaben ist Er - und nicht mit Undankbarkeit begegnen sollen.

Was die Aussage Allahs - erhaben ist Er - betrifft: „Und Allah hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht und von euren Gattinnen Söhne und Enkel gemacht und euch von den guten Dingen versorgt. Wollen sie denn an das Falsche glauben und Allahs Gunst verleugnen.” (An-Nahl:72)

Und die Aussage Allahs - erhaben ist Er -: „Der Besitz und die Söhne sind der Schmuck des diesseitigen Lebens. Das Bleibende aber, die rechtschaffenen Werke -, sie sind bei deinem Herrn besser hinsichtlich der Belohnung und besser hinsichtlich der Hoffnung.” (Al-Kahf:46)

Und Seine - erhaben ist Er - Aussage über den Aufruf Huds - Frieden sei mit ihm - an sein Volk: „So fürchtet Allah und gehorcht mir. Und fürchtet Denjenigen, Der euch unterstützt hat mit dem, was ihr wisst, (Der) euch unterstützt hat mit Vieh und Söhnen und Gärten und Quellen. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.“ (Asch-Schu’ara:131-135).

Shaykh Ibn 'Uthaimin - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „(Der Besitz und die Söhne sind der Schmuck des diesseitigen Lebens) ... und Er erwähnte die Söhne ohne die Töchter, weil es üblich ist, dass sie nur mit den Söhnen prahlen, und die Töchter in der Zeit der Unwissenheit mit der größten Erniedrigung erniedrigt wurden, so wie Allah - mächtig und majestätisch - sagte: ‚Wenn einem von ihnen die frohe Botschaft (von der Geburt) dessen verkündet wird, was er dem Allerbarmer zum Gleichnis zuschreibt, bleibt sein Gesicht finster, und er hält (seinen Grimm) zurück.‘ (Az-Zukhruf:17) Das bedeutet, dass sein Gesicht finster (vor Verärgerung) wurde und sein Herz vor Wut erfüllt war...

Und Seine Aussage, erhaben ist Er: ‚Der Schmuck des diesseitigen Lebens‘ bedeutet, dass der Mensch sich damit schmückt, indem er Kinder hat. Stell dir vor, du bist ein Gastgeber, das heißt, du bist gastfreundlich, und du hast zehn junge Männer, die die Gäste empfangen - du wirst feststellen, dass dies von höchstem Maß an Freude ist. Dies gehört zum Schmuck. Ebenso, stell dir vor, du reitest auf einem Pferd und um dich herum sind diese jungen Männer, die dich von rechts, von links, von hinten und von vorne umgeben - du wirst feststellen, dass dies eine großartige Form von Schmuck ist…“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Tafsir Surah Al-Kahf“ (S. 78-79).

Das Ergebnis ist also, dass die Verse die Gunst Allahs gegenüber Seinen Dienern verdeutlichen und keine Anweisung enthalten, sich mit Söhnen zu rühmen und sie mehr zu lieben als die Töchter.

Zweitens:

Die Barmherzigkeit gegenüber Töchtern und das Güteerweisen ihnen gegenüber ist etwas, das der Islam gebracht hat.

Ein Muslim soll barmherzig zu seinen Töchtern sein, sie lieben und ihnen Gutes tun, denn dazu hat die islamische Gesetzgebung aufgerufen.

Über 'Aischah, der Ehefrau des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - wird berichtete, dass sie sagte: „Eine Frau kam zu mir mit ihren zwei Töchtern, um mich um etwas zu bitten. Ich fand jedoch nichts bei mir außer einer einzigen Dattel. Ich gab sie ihr, und sie teilte sie zwischen ihren beiden Töchtern auf, dann stand sie auf und verließ (das Haus). Dann trat der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - ein, und ich erzählte ihm davon. Er sagte: ‚Wer sich um diese Mädchen kümmert und ihnen Gutes tut, für den werden sie ein Schutz vor dem Höllenfeuer sein.‘“ Überliefert von Al-Bukhari 85995) und Muslim (2629).

Anas Ibn Malik überlieferte, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Wer zwei Mädchen versorgt, bis sie das Erwachsenenalter erreichen, wird am Tag der Auferstehung so mit mir sein.“ - Und er führte seine Finger zusammen. Überliefert von Muslim (2631).

Jabir Ibn 'Abdillah überlieferte, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Wer drei Töchter hat, ihnen Unterkunft gewährt, ihnen gegenüber barmherzig und für sie sorgt, für den wird der Paradiesgarten gewiss verpflichtend (und ihm zustehen).“ Er sagte: Es wurde gesagt: „O Gesandter Allahs! Und wenn es zwei (Töchter) sind?“ Er (also der Prophet) sagte: „Und wenn es zwei sind.“ Er (der Überlieferer des Hadithes) sagte: Einige der Anwesenden dachten, dass, wenn sie ihn gefragt hätten: „Und wenn es eine (Tochter) ist?“, er gesagt hätte: „(Auch wenn es nur) eine (ist).“ Überliefert von Imam Ahmad in „Al-Musnad“ (22/150), als authentisch eingestuft von den Prüfern des Musnads, und von Shaykh Al-Albani in „As-Silsilah As-Sahihah“ (6/397) erwähnt.

Und Allah - erhaben ist Er - hat uns befohlen, dem Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - nachzueifern, denn Er - erhaben ist Er - sagte: „Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.“ (Al-Ahzab:21)

Und der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - liebte seine Tochter und war barmherzig zu ihr.

Von 'Aischah - der Mutter der Gläubigen - wird überliefert, dass sie sagte: „Wir, die Ehefrauen des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - waren alle bei ihm. Niemand von uns hatte (den Raum) verlassen, als Fatimah - Frieden sei mit ihr - hereinkam und lief. Bei Allah, ihre Gangart war nicht von der des Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - zu unterscheiden. Als er sie sah, begrüßte er sie und sagte: ‚Willkommen (arab. Marhaban), o meine Tochter.‘ Dann setzte er sie (zu sich,) entweder zu seiner rechten oder zu seiner linken Seite.“ Überliefert von Al-Bukhari (6285) Muslim (2450).

Und in einer Überlieferung bei At-Tirmidhi (3872) sagte 'Aischah - möge Allah mit ihr zufrieden sein -: „Ich habe niemanden gesehen, der dem Propheten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - in seinem Stehen und Sitzen mehr ähnelte als Fatimah, die Tochter des Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm. Sie sagte: ‚Wenn sie in die Gegenwart des Propheten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - trat, stand er für sie auf, küsste sie und setzte sie auf seinen Platz. Und wenn der Prophet Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - zu ihr kam, stand sie von ihrem Platz auf, küsste ihn und setzte ihn auf ihren Platz.‘“ At-Tirmidhi sagte: „Dies ist guter, authentischer und fremder (arab. Hadith hasan sahih gharib) Hadith in dieser Form, und dieser Hadith wurde auch von 'Aischah in anderer Form überliefert.“

Von Al-Miswar ibn Makhramah wird überliefert, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Fatimah ist ein Teil von mir. Wer sie verärgert, verärgert mich.“ Überliefert von Al-Bukhari (3714) und Muslim (2449).

Die Erniedrigung von Töchtern ist eine Eigenschaft der Leute aus der Zeit Unwissenheit

Und die Erniedrigung der Töchter ist eine Eigenschaft der Leute aus der Zeit Unwissenheit und nicht vom Charakter der Leute des Islams.

Ibn Al-Qayyim - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: ‚Allah - erhaben ist Er - sagte: „Allah gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde. Er erschafft, was Er will. Er schenkt, wem Er will, (nur) weibliche, und Er schenkt, wem Er will, (nur) männliche (Nachkommen). Oder (Er schenkt) beides zusammen, männliche und weibliche (Nachkommen). Und Er macht, wen Er will, unfruchtbar. Wahrlich, Er ist allwissend und allmächtig.‘ (Asch-Schura:49-50)

Allah - erhaben ist Er - hat mitgeteilt, dass das, was zwischen den Eheleuten an Kindern bestimmt wurde, ihnen von Ihm gegeben wurde. Es genügt, dass sich der Diener dem Zorn Allahs aussetzt, wenn er sich über das verärgert, was ihm gegeben wurde. Und Er begann damit, die Mädchen zu erwähnen…

Und Er - erhaben ist Er - sagte: ‚Wenn einem von ihnen die frohe Botschaft (von der Geburt) eines Mädchens verkündet wird, bleibt sein Gesicht finster, und er hält (seinen Grimm) zurück.‘ (An-Nahl:58)

Und Er - erhaben ist Er - sagte: ‚Wenn sie euch zuwider sind, so ist euch vielleicht etwas zuwider, während Allah viel Gutes in es hineinlegt.‘ (An-Nisa:19)

Auch bei Töchtern kann es für den Diener sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Gutes geben. Es ist ein deutliches Zeichen der Schlechtigkeit, sie zu verabscheuen, und dass er das verachtet, was Allah seinem Diener gegeben hat und was er ihm gefallen lässt.

Und es wird von Salih Ibn Ahmad berichtet, dass sein Vater, wenn ihm eine Tochter geboren wurde, zu sagen pflegte: „Die Propheten waren ja Väter von Töchtern...“

Und Ya'qub Ibn Bukhtan sagte: „Ich bekam sieben Töchter, und jedes Mal, wenn mir eine Tochter geboren wurde, ging ich zu Ahmad Ibn Hanbal, und er sagte zu mir: ‚O Abu Yusuf! Die Propheten waren ja Väter von Töchtern.‘ Und seine Worte nahmen meine Sorge hinweg.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Tuhfat Al-Mawdud“ (S. 24-31).

Und Allah hat die Gerechtigkeit unter den Kindern angeordnet.

Von An-Nu'man Ibn Baschir - möge Allah mit ihnen zufrieden sein - wird berichtet, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Fürchtet Allah und seid gerecht unter euren Kindern.“ Überliefert von Al-Bukhari (2587) und Muslim (2587).

Einige Gelehrte sind der Meinung, dass man unter den Kindern selbst beim Küssen gerecht sein soll. Wenn eines (der Kinder) geküsst wird, sollte man auch die anderen, sowohl Jungen als auch Mädchen, küssen.

At-Tirmidhi - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Und es wird von einigen Leuten des Wissens so gehandhabt, dass sie es für empfehlenswert halten, die Kinder gleich zu behandeln. Einige von ihnen sagten, man solle zwischen seinen Kindern sogar beim Küssen gerecht sein. Und einige von ihnen sagten, man solle zwischen seinen Kindern sowohl bei der Zuwendung als auch bei den Geschenken gleich sein, das bedeutet, dass der Junge und das Mädchen gleichermaßen behandelt werden.“ Überliefert in „Sunan At-Tirmidhi“ (3/640).

Das Küssen, die Liebe und die Güte zu den männlichen Kindern, ohne den weiblichen Kindern (das gleiche zu zeigen), ist Ungerechtigkeit und nicht Gerechtigkeit.

Drittens:

Erklärung des Hadithes: „Ich habe euch (Frauen) als die Mehrheit der Bewohner des Höllenfeuers gesehen.”

Was aber die Benachrichtigung des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - betrifft, dass die Frauen die Mehrheit der Bewohner des Höllenfeuers ausmachen, so hat das nichts zu tun mit dem Nicht-Lieben von ihnen oder dem Verabscheuen ihrer Geburt. Der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - erwähnte diesen Hadith zu den Gefährtinnen, um sie zum Tun des Guten anzuspornen und nicht, um sie zu tadeln.

Über Abu Sa'id Al-Khudri - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird berichtet, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „O Versammlung der Frauen, gebt Almosen, denn ich habe gesehen, dass ihr die Mehrheit der Bewohner des Höllenfeuers seid.“ Sie sagten: „Warum, o Gesandter Allahs?“ Er sagte: „Ihr verflucht oft, und ihr seid undankbar gegenüber euren Ehemännern. Ich habe (keine Menschen) gesehen, die in ihrem Verstand und Glauben so sehr unvollständig sind und die dem vernünftigen Mann den Verstand mehr rauben als eine von euch, o Versammlung der Frauen.“ Überliefert von Al-Bukhari (1462) und Muslim (80).

Also, wenn die Frau rechtschaffene Taten vollbringt, erhält sie - wie der Mann - die frohe Botschaft (mit dem Eintritt) ins Paradies.

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Wer aber, sei es Mann oder Frau, etwas an rechtschaffenen Werken tut, und dabei gläubig ist, jene werden in den (Paradies)garten eingehen, und es wird ihnen nicht ein Dattelkerngrübchen Unrecht zugefügt.“ (An-Nisa:124)

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiss ein gutes Leben leben lassen. Und Wir werden ihnen ganz gewiss mit ihrem Lohn das Beste von dem vergelten, was sie taten.“ (An-Nahl:97)

Beinhaltet die (von) Allah (erwähnte) Ehrung für die Nachkommen Adams auch Frauen?

Und was die Aussage Allahs - erhaben ist Er - betrifft: „Und Wir haben ja die Kinder Adams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt.“ (Al-Isra, 70)

So beinhaltet diese Ehrung auch die Frauen. Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Die Frauen sind die Schwestern der Männer.“ Überliefert von Abu Dawud (236), At-Tirmidhi (113), und als authentisch eingestuft von Al-Albani in „Silsilah Al-Ahadith As-Sahihah“ (6/860)).

Al-Khattabi - möge Allah mit ihm barmherzig sein - sagte: „Und seine Aussage: ‚Die Frauen sind die Schwestern der Männer‘, bedeutet, dass sie ihre Ebenbilder und ähnlichen in Schöpfung und Natur sind, als ob sie aus den Männern herausgenommen wurden. Hierin befindet sich (zudem eine Erkenntnis, die mit der) islamischen Rechtslehre (zu tun hat): Die Bestätigung des Analogieschlusses (arab. Qiyas), und die Anwendung des gleichen Urteils auf das Ähnliches. Wenn also eine Ansprache mit dem Wortlaut für Männer erfolgt, gilt sie auch für Frauen, außer in den Fällen, in denen es besondere Hinweise auf eine Ausnahme gibt.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Ma‘alim As-Sunan“ (1/79).

Die Ehrung im Islam basiert auf Gottesfurcht (arab. Taqwa) und nicht auf dem Geschlecht. Wer gottesfürchtiger ist, ist bei Allah - erhaben ist Er - am ehesten geehrt.

Allah - erhaben ist Er - sagt: „O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Wahrlich, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Wahrlich, Allah ist allwissend und allkundig.“ (Al-Hujurat:13).

Und von Abu Hurayrah - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird überliefert, dass man den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - fragte: „O Gesandter Allahs! Wer ist der Ehrenwerteste unter den Menschen?“ Er antwortete: „Der gottesfürchtigste von ihnen.“ Überliefert von Al-Bukhari (3353) und Muslim (2378).

Und Allah weiß es am besten.